Die Deutsche Märchenstraße ist eine Ferienstraße in Deutschland. Seit 1975 führt die Route von der Brüder-Grimm-Stadt Hanau im Kinzigtal über 600 Kilometer bis nach Norddeutschland zu den Bremer Stadtmusikanten bzw. zumKlabautermann in Bremerhaven. Sie reiht die Lebensstationen der Brüder Grimm sowie Orte und Landschaften, in denen ihre Märchen beheimatet sind, zu einem Reiseweg aneinander.
Geschichte
Am 11. April 1975 wurde in Steinau an der Straße die „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Märchenstraße“ gegründet. Neben der Freien Hansestadt Bremen und einigen Landkreisen traten ihr 40 Städte und Gemeinden bei. Idee war, ausgehend von einer Initiative des hessischen Staatsministers Herbert Günther, die touristische Attraktivität der Region zu stärken. Seit dem 1. Januar 2007 hat der dazu gegründete Verein „Deutsche Märchenstraße e. V.“ mit einer selbstständigen Geschäftsstelle im „Haus der Wirtschaft“ in Kassel die Trägerschaft von der nicht eingetragenen Arbeitsgemeinschaft übernommen.
Sehenswürdigkeiten
Die Deutsche Märchenstraße führt durch viele unterschiedliche Landschaften mit acht Naturparks wie beispielsweise dem Naturpark Hessischer Spessart, Naturpark Hoher Vogelsberg, Naturpark Kellerwald-Edersee, Naturpark Meißner-Kaufunger Wald, Naturpark Habichtswald und dem Naturpark Weserbergland.
Wichtige Stationen in thematischer Hinsicht sind die Brüder-Grimm-Städte Hanau, Steinau, Marburg und Kassel. In Kassel befindet sich das im Jahr 2005 von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärte Kinder- und Hausmärchenbuch der Brüder Grimm, herausgegeben im Jahr 1812.
Auch von Bedeutung in Bezug zum Thema Märchen sind Alsfeld mit dem Rotkäppchenhaus, Bad Wildungen mit dem Schneewittchenmuseum, Baunatal als Ort der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann, der Hohe Meißner als Hausberg der Frau Holle, der Reinhardswald mit demDornröschenschloss Sababurg, Hameln als Rattenfängerstadt, Bad Oeynhausen mit dem Deutschen Märchen- und Wesersagenmuseum und Bremen als Stadt derStadtmusikanten.
Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind die zahlreichen mittelalterlichen Stadtbilder wie z. B. von Alsfeld (schon 1975 als Europäische Modellstadt für Denkmalschutzvom Europarat ausgezeichnet), Hann. Münden mit rund 700 Fachwerkbauten im historischen Stadtkern, Fritzlar als fast 1300-jährige Dom- und Kaiserstadt und Hameln als bedeutende Stadt der Weserrenaissance.
Einmalig sind die barocken Anlagen des Schlosses Philippsruhe in Hanau sowie die Wasserspiele im Bergpark Kassel-Wilhelmshöhe und das zum Weltkulturerbe derUNESCO gehörende Rathaus und der Roland in der Stadtmusikantenstadt Bremen.
In den Jahren 2012/2013 fand das 200-jährige Jubiläum des Kinder- und Hausmärchenbuchs der Brüder Grimm mit Feierlichkeiten statt. Zahlreiche weitere Veranstaltungen, Open-Air-Feste, Ausstellungen und Theater zum Thema Märchen werden alljährlich durchgeführt.
Streckenverlauf
Die Deutsche Märchenstraße führt von Süden nach Norden an folgenden Orten und Sehenswürdigkeiten vorbei:
Zwischen Hanau und Lahntal\
- Hanau, Geburtsort der Brüder Grimm, Austragungsort der Brüder Grimm Märchenfestspiele, Abteilung im Historischen Museum Hanau
- Steinau an der Straße, Kindheit der Brüder Grimm, Brüder-Grimm-Haus, Marionettentheater „Die Holzköppe“ mit fast täglichen Märchenvorstellungen
- Schlüchtern, Die Wilden Leute im Bernhardswald (Sage), Bergwinkelmuseum mit Exponaten der Familie Grimm
- Freiensteinau
- Herbstein
- Marburg, Studienort der Brüder Grimm
- Lahntal-Goßfelden, Wirkungsstätte des Malers Otto Ubbelohde (Illustrationen der Kinder- und Hausmärchen und der Deutschen Sagen der Brüder Grimm)
Zwischen Alsfeld bis Fritzlar (Rotkäppchenland)
- Alsfeld, Märchenhaus
- Marburg, Beginn der Erforschung der Volksliteratur durch die Brüder Grimm
- Lahntal, Otto-Ubbelohde-Haus
- Neustadt (Hessen), Junker-Hansen-Turm
- Willingshausen, Ludwig Emil Grimm, Bruder von Jacob und Wilhelm Grimm, war Mitbegründer der Willingshäuser Malerkolonie
- Schrecksbach
- Schwalmstadt, Märchenbeiträgerin Friederike Mannel und Märchenbeiträger Ferdinand Siebert für die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm
- Oberaula
- Knüllwald
- Homberg/Efze, Die Weiße Frau zu Homberg (Sage), Brüderchen und Schwesterchen-Brunnen
- Fritzlar, Der heilige Bonifatius und die Donareiche (Sage)
- Bad Wildungen, Schneewittchen-Dorf Bergfreiheit
- Waldeck, Die Zwerge vom Treustein (Sage)
- Gudensberg, Die Blaue Blume und der Hirt am Odenberg (Sage)
- Niedenstein, Die Hunde (Sage)
- Wolfhagen, Der Wolf und die sieben Geißlein
- Schauenburg, Schauenburger Märchenwache
- Baunatal, Geburtsort der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann
- Kassel, Gymnasiumsbesuch der Brüder Grimm, Wohnort für ca. 30 Jahre, Brüder-Grimm-Museum; im OrtsteilNiederzwehren lebte die „Viehmännin“, eine der Hauptquellen der Grimm'schen Märchen
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